Datum: Sonntag, 26. März 2023

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Im Turm der Waldracher St. Laurentius-Kirche geschieht seit einigen Wochen Ungewöhnliches. Obwohl das Geläut zum Gottesdienst und zum Gebet zu den Tageszeiten um 6.00 Uhr, 11.30 Uhr und 18.00 Uhr ruft, hängen die vier Glocken unbewegt im Turm. Statt von den eigenen Klöppeln, werden sie von elektrisch betriebenen Stahlhämmern angeschlagen. Ursache hierfür sind Schwingungen im Turm, die die Orientierungswerte nach DIN 4178 von 5 mm/s erheblich überschreiten. In den vergangenen Jahren wurden die Fundamente des aus dem 13. Jahrhundert errichteten Glockenturms unterfangen und nachgegründet. Die Schwinggeschwindigkeit konnte dadurch von ursprünglich 21,8 mm/s auf 16,2 mm/s reduziert werden. Das entspricht einer Verringerung der Schwinggeschwindigkeit um ca. 25% und stellt zwar eine Verbesserung der Werte dar, die jedoch nicht zufriedenstellend ist.

Das Geläut per Hammerschlag besitzt ein Alleinstellungsmerkmal und ist ein Novum im Bistum Trier. So erklingen verschiedene Melodien, die sich nach den Festen im Kirchenjahr richten. Die Anschlagtöne es‘, g‘, b‘, und c‘‘ der vier Glocken lassen folgende Melodien erklingen:

Adventszeit: „ Wachet auf, ruft uns die Stimme“ (Hörbeispiel)
Weihnachtszeit: „Es ist ein Ros‘ entsprungen“ (Hörbeispiel)
Osterzeit: „Freu  dich, du Himmelskönigin“
Das allgemeine Kirchenjahr hindurch: „Salve Regina“.

Diese wunderbare Lösung können die Bewohner von Waldrach seit dem 1. Advent 2018 hören. Die Melodien sind digital abgespeichert und erklingen  automatisch zu den jeweiligen Gottesdienst- und Gebetszeiten. Mit der elektronischen Steuerung können  weitere Melodien programmiert und abgerufen werden.

Dank der positiven Einstellung von Pfarrer, Verwaltungs- und Pfarrgemeinderat sowie der fachlichen Beratung der Glockensachverständigen des Bistums, Frau Müller,  konnte diese Alternative des Glockenläutens ermöglicht und realisiert  werden.

Allen, die für das „Glocken-/Turmprojekt“ gespendet haben, sei an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt.

Waldrach, im Januar 2019

Rudolf Lauterbach

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