Aus Schriftstücken ist zu entnehmen, daß Ort und Kirche bereits 1207 dem Stift St. Paulin unterstanden haben. In der kirchlichen Steuerliste "taxa generalis" des Erzbistums Trier aus dem Jahre 1330 wird die Kirche zu "pulchra villa" - lateinisch soviel wie "schöner Ort" - mit 24 solidi belegt.
Patronats- und Zehntherr war ununterbrochen das Stift St. Paulin zu Trier. In dem Visitationsbericht des Jahres 1569 wird St. Andreas Schöndorf erstmals als eigenständige Pfarrei mit ca. 100 Pfarrangehörigen genannt. Die umliegenden Orte Bonerath, Holzerath und Hinzenburg werden ihr als Filialen zugestellt.
Aus 43 Feuerstellen - etwa 200 Personen - besteht die Pfarrei 1630. Bis zum Jahre 1775 zählte die Pfarrei 390 Seelen und wuchs bis 1807 auf 602 Seelen. Zu diesem Zeitpunkt wird auch Ollmuth als vierte Filiale zugeordnet.
Als sehr schlecht wird die Beschaffenheit der "sehr alten Kirche" im Visitationsbericht des Jahres 1739 bezeichnet. Mit Hilfe des ehrwürdigen Kapitels zu St. Paulin und aus eigenen Mitteln werden die schlimmsten Schäden beseitigt, bis sie dann im Jahre 1833 wegen Baufälligkeit endgültig geschlossen wurde.
Der Grundstein der heutigen, im klassistischen Stil errichteten Kirche, wurde am 26. August 1838 gelegt, und nach 14-monatiger Bauzeit wurde die neue Pfarrkirche am 20. Dezember 1839 eingeweiht.
Das Äußere der Kirche ist einfach und schlicht. Der im Jahr 1908 neu gebaute Turm - dem Stil der Kirche angepasst - überragt das ganze Ortsbild und wird somit zum Mittelpunkt des Dorfes.
Die erste Orgel wurde im Jahre 1893 angeschafft und im Jahre 1911 durch eine neue, wesentlich größere ersetzt. Eine umfassende Renovierung erfolgte im Jahre 1960 durch die Orgelbaufirma Sebald aus Trier.
Schimmelansatz an den Wänden, der Einbau einer neuen Heizung, waren Anlass, im Jahre 1966 das Gotteshaus von Grund auf zu renovieren. Architekt Peter von Stipelen aus Trier wurde mit der Planungund Bauleitung beauftragt.
Die vom Zweiten Vatikanischen Konzil beschlossene Liturgiereform wurde bei der Neugestaltung des Gottesdienstraumes konsequent umgesetzt. Die beiden Sakristeien mit den darüberliegenden Emporen wurden abgerissen. Der Baldachin mit dem Hochaltar, die beiden Seitenaltäre und die Kanzel wurden entfernt und durch eine Sakramentsstele mit Tabernakel und einen aus Dolomitgestein gefertigten Zelebrationsaltar ersetzt.
Manche werden den Innenraum der Kirche als sehr nüchtern empfunden haben, dennoch galt die Renovierung und Neugestaltung nach der damaligen Beurteilung als gelungen.
Nach gerade 20 Jahren, im Januar 1985, erhielt der Trierer Architekt Dipl. Ing. Herbert Hermann den Auftrag, eine Dachsanierung durchzuführen, da im Mauerwerk und in der Kirchendecke durch das undichte und defekte Dach erhebliche Wasserschäden festzustellen waren. Weitere Überlegungen der verantwortlichen Gremien führten zur dringend notwendigen Maßnahme der Innensanierung. Nach Abschluss der Dachsanierung erfolgte im zweiten Bauabschnitt die Sockelisolierung, die Erneuerung der Heizungskanäle, die Erneuerung des Bodenbelages im Altarraum und im Eingangsbereich, die Neugestaltung des Taufbereiches und der Einbau von vier neuen Fenstern. 1988-89 erfolgte der Neuanstrich des Kirchenraumes und die Sanierung der Empore. Den Abschluss bildete der Einbau des aus dem Jahre 1631 stammenden Hochaltares, die Neugestaltung des Chorraumes und einem neuen Zelebrationsaltar und Ambo und die Restaurierung der Marien- und Sebastianusstatue. Rechtzeitig zum 150-jährigen Jubiläum der Pfarrkirche konnten die Aussen- und Innenrenovierungen beendet werden.
Text aus: Chronik der Pfarrei St. Andreas in Schöndorf anlässlich des 150jährigen Bestehens der Pfarrkirche und der Altarweihe am 30. November 1989, erstellt von Georg Dumont, Siegfried Theis und Matthias Wick