Des einen Leid ist des anderen Freud. Dieses alte Sprichwort gilt auch für den Kauf und den Einbau der "neuen" Orgel im Jahre 1997.
Durch die zerstörerischen Auswirkungen der Kohleförderung in Grubenschäden hatte die saarländische Gemeinde Wemmetsweiler ihr Kirche nebst Inventar verloren. So konnte unsere Gemeinde die bei der saarländischen Orgelbaufirma Meyer in Heusweiler lagernde Orgel für 40.000,-- DM sehr günstig erwerben.
Es war ein äußerst glücklicher Umstand, dass die relativ neue Orgel harmonisch in die Osburger Kirche passte und ohne aufwändige Umbauarbeiten hier einen neuen Standort gefunden hat. Zu den Anschaffungskosten kamen noch die Kosten für zwei weitere Register, den Aufbau und Veränderungen im Chorbereich hinzu.
Vor 1997 hatte das Bistum nach der Fertigstellung der Pfarrkirche im Jahr 1958 der Gemeinde eine einmanualische Leihorgel zur Verfügung gestellt. Der Verbleib der aus der alten Kirche ausgebauten und in der Volksschule ausgelagerten Orgel konnte nicht mehr nachverfolgt und geklärt werden.
Mit 17 klingenden Registern, auf zwei Manualen und Pedalwerk verteilt, ist die "neue" Orgel sicherlich kein Monumentalwerk. Doch Dank der äußerst ausgewogenen Disposition, welche nach dem Kauf um zwei Manualregister erweitert wurde, ist die Orgel eine gelungene harmonische, optische und akustische Vervollständigung der Pfarrkirche.
Aus musikalischen Gründen erhielt das II. Klavier, das über dem Spielschrank eingebaut ist, Holz-Jalousien, welche vom Spieltisch aus über einen Tritt bewegt werden können, um so den Klang den Erfordernissen entsprechend in der Stärke abzustimmen. Um die Holzfläche des Orgelgehäuses in Mahagoni etwas aufzulockern, wurden die neuen Jalousien in hellem Eschenholz gebaut.
Die Gesamtanlage ist nach konventionellem Bauprinzip angelegt. Hauptwerk und Schwellwerk liegen im Mittelgehäuse übereinander, die Pedalregister sind links und rechts neben den Manualladen hinter den flankierenden Türmen, und der Spieltisch ist als Spielschrank im zentralen Untergehäuse eingebaut.
Die Gesamtkosten für den Kauf, die Erweiterung und den Aufbau der Orgel beliefen sich auf ca. DM 170.000,--. Dieser Betrag wurde durch Mitgliedsbeiträge des am 21. Juni 1995 gegründeten Orgelbauvereins in Höhe von DM 35.000,--, Einzelspenden über DM 82.000,--, durch Kollekten (einschließlich Opferstock) von DM 3.000,--, Aktionen wie dem Verkauf von Koch-/Mundartbücher und selbst gebundenen Reiserbesen in Höhe von DM 13.500,-- und durch sonstige Geldeingänge wie Zinsen etc. aufgebracht.
Am Tag der Einweihung am 12. Oktober 1997 durch Generalvikar Werner Rössel konnte somit der Gemeinde eine Orgel übergeben werden, die zu diesem Zeitpunkt bereits fast vollständig bezahlt war.
Möge die Orgel die Gläubigen von Osburg und aus nah und fern über viele Generationen bei Gottesdiensten und Feierstunden in der Kirche St. Clemens begleiten und zur Ehre Gottes erklingen.
(Beitrag der anläßlich der Einweihung am 12. Oktober 1997 herausgegebenen Festschrift entnommen)